Coronainfektionen im schwedischen Königshaus: Prinz Carl Philip und Prinzessin Sofia positiv auf Covid-19 getestet - DER SPIEGEL

In Schweden steigen die Corona-Infektionszahlen rasant, nun hat es auch das Prinzenpaar erwischt. Die Testergebnisse der restlichen Königsfamilie stehen noch aus.

Erwischt: Prinz Carl Philip und seine Gattin Sofia sind an Covid-19 erkrankt (Archiv)

Foto: Michael Campanella / Getty Images

Der schwedische Prinz Carl Philip und seine Frau Prinzessin Sofia haben sich mit dem Coronavirus angesteckt. Das teilte das schwedische Königshaus mit. Der 41-Jährige und seine 35-jährige Gattin hätten sich bereits am Mittwoch mit leichteren Krankheitssymptomen gemeinsam mit ihren Kindern in häusliche Quarantäne begeben. Im Anschluss sei die Corona-Infektion festgestellt worden.

Den beiden gehe es den Umständen entsprechend gut. Schwedens Königspaar, der 74-jährige Carl XVI. Gustaf und seine zwei Jahre ältere Frau Silvia, sollen noch am Donnerstag ebenfalls getestet werden. Auch Kronprinzessin Victoria und ihr Gatte Prinz Daniel sollen laut einer Mitteilung einen Test machen.

Entwarnung gibt es derweil im benachbarten Norwegen: Dort sind die Corona-Tests von König Harald V. und Königin Sonja, beide 83, negativ ausgefallen. Die beiden verlassen damit nach Angaben des norwegischen Königshauses ihre Quarantäne, in die sie wegen eines bestätigten Corona-Falls am Hof vor einer Woche gegangen waren. Ab Freitag ist das Königspaar auch offiziell zurück im Dienst.

Schweden hatte bei der Bekämpfung des Coronavirus auf einen anderen Weg als die meisten europäischen Staaten gesetzt. Die Regierung wählte zu Beginn der Pandemie einen liberalen Kurs und setzte auf die Eigenverantwortung der Bürgerinnen und Bürger – in der Hoffnung, so schnell eine Herdenimmunität zu erreichen. Während es in Deutschland zum Shutdown kam, blieben in dem skandinavischen Land Bars und Restaurants geöffnet.

Vor Kurzem aber änderte die Regierung ihren Kurs – und erwägt nun sogar Schulschließungen. Die Infektionszahlen waren entgegen den Prognosen des Staatsvirologen Anders Tegnell wieder stark gestiegen.

Zum ersten Mal seit über 100 Jahren ist deshalb auch die Lebenserwartung in Schweden gesunken. Das teilte die Statistikbehörde des Landes mit. In diesem Jahr sei die durchschnittliche Lebenszeit in den ersten acht Monaten bei Männern bereits von 81,3 auf 80,8 Jahre gesunken. Bei Frauen fiel sie von 84,7 auf 84,4 Jahre. Zuvor sei das Durchschnittsalter der Menschen »in Schweden von 1900 bis 2019 stetig gestiegen«.

lmd/dpa

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